Die Legende von Heinrich Himmlers Ende

Graphic Essay

CHRONIK DES ABGANGS

Prof. Dr. Karl Gebhardt, Himmlers Arzt, überreicht Anfang April 1945 in der Klinik Hohenlychen die Giftphiole.

Am 26. April wird Himmlers letzter Mordbefehl vollstreckt und Dr. Sigmund Rascher erschossen. Vom RFSS protegiert hatte er für Luftwaffe und Ahnenerbe im Namen der Wissenschaft mit Häftlingen experimentiert und sie systematisch umgebracht.

Am 27. April kapituliert der Höchste SS-Führer in Italien, Himmlers langjähriger Adjutant Karl Wolff.

Am 28. April berichtet die Presse über Himmlers Kontakte zu den Westalliierten.

Er soll einen Brief geschrieben haben, über dessen Inhalt heute so viel bekannt ist wie damals: „Hitler liege im Sterben und werde die Erklärung der bedingungslosen Kapitulation höchstens um 48 Stunden überleben“.

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Der „braune Spuk“ ist an das deutsche Haus gekettet. Morgen für Morgen steigen die Bewohner in die Halle hinunter, und auf dem Teppich prangt erneut der Blutfleck. Das Patentreinigungsmittel wirkt nur bis zur nächsten Nacht. Dann rasselt das Gespenst wieder mit den Ketten wie im Märchen von Oscar Wilde.

Den „Spuk“ beschwören die Medien, wenn sie den Neonazismus fallweise wahrnehmen. Über ihn wird „entweder hysterisch oder gar nicht geredet“, schrieb einer der wenigen, die genauer hinsehen (T. Staud). Ein anderer: „kurze konvulsivische Zuckungen der politischen Kultur, dann wieder Vergessen der ganzen Problematik bis zum nächsten Vorfall“ (W. Gessenharter).

Erregte Debatten entzünden sich an Vorurteilen und münden in Verdrängung. „Brauner Spuk“ ist die Formel eines Abwehrzaubers. Die Verbrechen, die das Gespenst nicht zur Ruhe kommen lassen und an das Diesseits fesseln, sind alles andere als märchenhaft. Insofern ist der „Spuk“ eine Verharmlosung.

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Weitere Auszüge:

Himmlers Ende und Nachleben

Ein ehrenwerter SS-Mann

Kultfindlinge

Der letzte Mordbefehl

Himmlers Sterndeuter